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26 Juli, 2021
Equines Metabolisches Syndrom (EMS)
Was ist EMS? Wodurch wird es ausgelöst? Welche Symptome haben EMS Pferde und wie wird es behandelt?

Was ist Equines Metabolisches Syndrom (EMS)?

Equines Metabolisches Syndrom (EMS) ist eine der häufigsten Hormonstörungen bei Pferden und Ponys.

Bei dieser chronischen Erkrankung leiden die Pferde unter einem gesörten Insulin- und Zuckerstoffwechsel, verbunden mit Übergewicht und meist auffälligen Fettpolstern. Pferde die EMS entwickelt im Laufe der Erkrankung auch meist scherzhafte Hufrehe.

EMS wird of als „Zivilisationskrankheit“ bezeichnet, da es – ähnlich wie der Diabetes Typ 2 beim Menschen – durch eine zu reichhaltige Ernährung und/oder in Kombination mit Bewegungsmangel entsteht. 

 

EMS ist eine erworbene chronische Stoffwechselerkrankung

 Wodurch wird EMS ausgelöst?

EMS wird durch zu reichhaltiges Futter in Kombination mit Bewegungsmangel ausgelöst.

Das Pferd ist ein Bewegungstier, ein Dauerfresser energiearmer Futtermittel und ein Energiesparer für den Fluchtmoment oder die harten entbehrungsreichen Monate im Winter.

Doch leider bewegen sich unsere aufgestallten Pferde in Boxen/Offenställen nicht sehr viel, bekommen rationiertes energiereiches Futter und müssen keine Flucht vor dem Raubtier meistern noch in harten Jahreszeiten auf ihre Fettreserven zurückgreifen.

Kommt dann noch hinzu, dass die zusätzliche Bewegungsmöglichkeit durch den Pferdebesitzer wegfällt, oder zu gering ausfällt, kämpft der Stoffwechsel mit permanenter Überforderung und wird langfristig einen Schaden erleiden. 

Durch bedarfsgerechte Fütterung und konsequentes Bewegungsmanagement kann Prävention betrieben werden

Welche Symptome hat EMS?

– Das augenscheinlichste Symptom ist das deutiche Übergewicht mit oft typischen Fettdepots, z.B. am Mähnenkamm (Speckhals), an der Schulter, am Schweinansatz und an der Hinterhand.

– Die durch EMS bedingte Hufrehe kann plötzlich und hoch schmerzhaft auftreten, oder auch schleichend und chronisch verlaufen. In diesen Fällen wird der Beginn oft nicht bemerkt. Erste Anzeichen sind z.B. ein klammer oder schwungloser Gang (v.a. direkt nach dem Ausschneiden oder Beschlag) und die sogenannten divergierenden Hornringe, die nach hinten Richtung Trachen hin „breiter“ werden.

– Weitere mögliche Symptome: Zyklusstörungen bei der Stute, vermehrtes Trinken und Wasserlassen, Heißhunger.

Typische Fettpolster, Hufrehe, Fühligkeit und mehr sind Symptome der EMS

Wie wird EMS behandelt?

Zur Behandlung von EMS gibt es derzeit noch kein zugelassenes Medikamen. Daher beruht die Therapie vor allem auf Fütterungs-/Haltungsanpassung und Bewegung zur Bekämpfung des Übergewichts.

Die Diät besteht im Wesentlichen aus einer reduzierten Heuration. Diese sollte max. 1,5 kg pro 100kg Körpergewicht pro Tag erhalten. Das heißt ein 600 km schwerer EMS-Patient sollte bei einem angestrebten Idealgewicht von 500 kg maximal 7,5 kg Heu am Tag bekommen. Und auch wenn es Ihnen als Besitzer sicher schwer fällt, ist der Verzicht auf jegliches Kraftfutter, Äpfel, Möhren, Leckerlis, Brot, Gras, etc. für Ihr Pferd absolut notwendig!

Der zweite wichtige Punkt neben der Diät ist ausreichende Bewegung. Aufgrund der Hufrehe ist man an dieser Stelle ggf. anfangs natürlich eingeschränkt und mussdiese erst abklingen lassen. Umso wichtiger ist dabei die Diät, um den Teufelskreis aus Überernährung – mangelnder Bewegung – und weiterer Zunahme zu durchbrechen.

Schafft man es, das Idealgewicht zu erreichen, kann man dadurch die Insulinsensitivität der Zellen erheblich verbessern. Achtet man dann weiterhin in der Zukunft auf eine angepasste Ernährung und ausreichende Bewegung, kann das Pferd auch wieder ein normales Leben führen.

Diät Diät Diät – Laufen Laufen Laufen